ArtReview: Power 100

Theaster GatesTheaster GatesSeit 2002 listet die britische Kunstzeitschrift ArtReview mit „Power 100“ die aus ihrer Sicht 100 einflussreichsten Personen und Kollektive der Kunstwelt des jeweiligen Jahres in Bezug auf Einflussbereiche und Denkschulen auf. Die Fragen sind: Warum wird bestimmte Kunst gemacht und wer entscheidet, was gesehen wird? An der Spitze der Liste stehen Künstler/-innen, die ihre Arbeiten und Plattformen nutzen, um Gemeinschaften zu formen und die Grenzen dessen, was Kunst machen heute bedeutet, zu verschieben. Themen sind Umwelt, Indigenität und Konflikte in einer globalisierten Welt ebenso wie die Frage, inwieweit Kunst in der Lage ist, die bestimmenden Debatten unserer Zeit abzubilden.

Auf Platz 1 steht die US-amerikanische Fotografin und Aktivistin Nan Goldin, die mit ihrer Kunst auf die Medikamentenabhängigkeit in den USA aufmerksam macht, insbesondere von Schmerzmitteln. Auf Platz 2 ist die deutsche Filmemacherin und Autorin Hito Steyerl, die sich in ihren Arbeiten mit Fragen postkolonialer Politik und feministischer Repräsentationskritik auseinandersetzt. Auf Platz 4 steht mit der US-amerikanischen Künstlerin Simone Leigh die aktuelle Gewinnerin der Venedig-Biennale, deren Skulpturen sich mit Schwarzer Weiblichkeit und Schwarzem Feminismus auseinandersetzen.

Auf Platz 7 ist der Chicagoer Multimedia-Künstler Theaster Gates, der sich mit Erinnerungskultur beschäftigt und der Community große Musikarchive zur Verfügung stellt – darunter Sammlungen wie die des verstorbenen Sportlers Jesse Owens mit Swing aus den 1920er und ’30er Jahren, des Chicagoer Plattenladens Dr. Wax und der Töpferin und frühen Queer-Feministin Marva Lee Pitchford-Jolly mit einer Sammlung von Alben weiblicher Soulsängerinnen sowie die Sammlung des New Yorker DJs Frankie Knuckles. Gates ist auch Musiker. Mit seiner eigenen Band The Black Monks mit Jazzmusiker/-innen aus Chicago wie beispielsweise Ben LaMar Gay, Marcus Evans oder Swayane Patrick hat er bereits mehrere Platten veröffentlicht.

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ArtReview

Text
Maxi Broecking
Foto
CC BY 2.0/World Economic Forum

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