Kathrin-Preis: Robert Lucaciu

Robert LucaciuRobert LucaciuZum dritten Mal wird der „Kathrin-Preis“ als „Kathrin Lemke Scholarschip For Young Jazz Improvisers“ vergeben. Das gab gerade das Jazzinstitut Darmstadt bekannt. Stipendiat 2023 ist der Leipziger Bassist Robert Lucaciu. Der Preis ist nach der 2016 verstorbenen Saxofonistin Kathrin Lemke benannt, die am 27. September 1971 in Heidelberg geboren wurde. Initiiert wurde der „Kathrin-Preis“ unter anderem von Lemkes Mutter Irene Lemke-Stein, der Mannheimer DESTAG-Stiftung und dem Jazzinstitut Darmstadt, alle zwei Jahre wird er als Stipendium in Form einer vollfinanzierten, einwöchigen Werkstattphase in Darmstadt vergeben. Bisherige Stipendiat/-innen waren der Perkussionist Joss Turnbull 2019 und die Saxofonistin Luise Volkmann 2021.

Während seiner Residenzwoche vom 15. bis 20. Mai 2023 wird Lucaciu, 1988 in Plauen geboren, die Arbeit mit seiner Gruppe Fallen Crooner fortsetzen, mit der er seit geraumer Zeit die patriarchalen Strukturen in der Gesellschaft im Allgemeinen und im Jazz im Besonderen sicht- und hörbar zu machen versucht. „Die Begrifflichkeiten Humor, Ironie, Sarkasmus und Zynismus auszudifferenzieren und improvisatorisch für meine Band Fallen Crooner anwendbar zu machen, ist mein Ziel für die gemeinsame Arbeitswoche in Darmstadt“, sagt Lucaciu. Auch versucht er eine Kulturwissenschaftlerin zur Mitarbeit zu gewinnen, zudem will er sich mit Vertreter/-innen anderer Kunstrichtungen austauschen, um von Themen wie Maskulinisten, Heteronormativität oder „Cat Calling“ zu erzählen.

„Robert Lucaciu will mit seiner Band Fallen Crooner politische Fragen mit Mitteln des Humors auskundschaften – toxische Männlichkeit etwa, Heteronormativität oder Alltagsrassismus“, so Wolfram Knauer als Vorsitzender der Jury. „Lucaciu lebt die von ihm vorgeschlagene Projektidee auch biografisch, in seinen musikalischen Aktivitäten genauso wie seinem gesellschaftlichen Engagement. Diese Glaubwürdigkeit und Authentizität hat die Jury maximal überzeugt.“

Weiterführende Links
„Kathrin-Preis“

Text
Martin Laurentius
Foto
Nikolas Fabian Kammerer

Veröffentlicht am unter News

jazzfuel