Corona-Forschung: Berlin & UK

Corona-ForschungBis zum 26. Januar haben unter anderem der Landesmusikrat Berlin und die IG Jazz Berlin eine Umfrage gemacht, um von Musiker/-innen in der deutschen Hauptstadt zu erfahren, wie sich die Corona-Krise auf deren Lebens- und Arbeitssituation ausgewirkt hat. War die Situation der oftmals freischaffenden Künstler/-innen schon in Vor-Corona-Zeiten in der Regel prekär, so zeichnen die ersten, vorab veröffentlichten Ergebnisse ein recht dramatisches Bild als Folge der Pandemie: Rund ein Drittel der befragten Musiker/-innen aus Berlin hat bereits den Beruf aufgegeben oder ist dabei, beruflich neue Wege zu suchen. „Es darf nicht sein, dass wir uns als Gesellschaft, wenn es uns gut geht, an der Kunst erfreuen und sobald es knapp wird sagen, Pech gehabt“, wird die Präsidentin des Landesmusikrates Berlin, Hella Dunger-Löper, in der Berliner Tageszeitung „Der Tagesspiegel“ zitiert.

Auch die Middlesex University London erforscht die Corona-Krise – allerdings mit anderem Schwerpunkt. Das Team der Dozentin für „Music Business and Arts Management“, Julia Haferkorn, ist der Frage nachgegangen, wie sich die Online-Live-Streaming-Angebote für die Musiker/-innen finanziell auswirken. „Die überwiegende Mehrheit ist finanziell stark von der Pandemie betroffen“, so Haferkorn in der Pressemitteilung. „Wir hoffen, dass unsere Studie zeigen wird, wie Live-Streams als zusätzliche Einnahmequelle genutzt werden können.“ Der Jazzpianist Sam Leak ist an dieser Forschungsarbeit beteiligt: „Das Internet ist für uns wie der ,Wilde Westen‘. Mit diesem Projekt wollen wir Fakten und Zahlen liefern, um Musiker/-innen zu helfen, sich in diesem für uns noch immer neuen Format zurechtzufinden.“ Die Studie soll im April veröffentlicht werden.

Weiterführende Links
Umfrage Berlin
Studie UK

Text
Martin Laurentius

Veröffentlicht am unter News

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