28: London Jazz Festival

Shabaka Hutchings (Foto: Yvonn Schmedemann)Seit 1992 findet jedes Jahr im November das London Jazz Festival (LJF) statt, das mittlerweile in Großbritannien ein bedeutendes Ereignis in Sachen Jazz und die improvisierte Musik geworden ist. Doch in diesem Corona-Jahr war es lange Zeit fraglich, ob das LJF überhaupt stattfinden wird. Kürzlich hat die dieses Festival verantwortende Londoner Konzertagentur Serious dann aber doch das Programm und das Motto für die diesjährige Ausgabe bekanntgegeben. „Living In Two Worlds“ sagt es bereits: Vom 13. bis 22. November wird es Corona-bedingt analoge Live- und digitale Streamingkonzerte geben.

„Die unerwarteten Umstände durch die Corona-Pandemie machten es notwendig, dass wir neu darüber nachdenken mussten, wie Musik erfahren und gehört werden kann“, so die Festivalorganisator*innen. „Das Ziel des Festivals ist es aber weiterhin, das ganze Spektrum des Jazz zu feiern, eine Mischung aus neuen Werken internationaler und britischer Künstler zu präsentieren und sich für Bildungseinrichtungen in einer Stadt zu engagieren, die sich durch ihre reiche, kulturelle Vielfalt auszeichnet.“

Der programmatische Schwerpunkt der 28. Ausgabe ist die momentan so kreative und turbulente UK-Szene: So wird zum Beispiel der Saxofonist und Klarinettist Shabaka Hutchings seinen Background auch in der klassischen Musik hervorkehren und mit der Britten Sinfonia Aaron Coplands „Clarinet Concerto“ und Igor Strawinskys „Three Pieces For Clarinet“ aufführen, während sich das Seed Ensemble der Improvisationsmusik von Pharoah Sanders annehmen wird. Die junge Trompeterin Laura Jurd tritt mit ihrem Quartett Dinosaur auf, die Sängerin Sarah Jane Morris spielt mit Tony Remy und Tim Cansfield, der Pianist Gwilym Simcock führt sein „Tribute For Jaco Pastorius“ auf und die Trompeterin Yazz Ahmed bringt ihre analog-elektronische Synthese aus Jazz, Techno und arabischer Musik auf die Bühne. Abstecher nach Europa gibt es auch – etwa mit Vincent Peirani & Émile Parisien, Tigran Hamasyan oder einem Schweizer Konzertabend. Das komplette LJF-Programm gibt es auf der Festival-Site im Internet.

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London Jazz Festival

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Martin Laurentius
Foto
Yvonn Schmedemanni

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