USA: #TheShowMustBePaused

Dee Dee BridgewaterDee Dee BridgewaterDie Situation in den USA hat sich zugespitzt: Nach der Ermordung des Afroamerikaners George Floyd durch amerikanische Polizeikräfte in Minneapolis am 25. Mai haben sich die Proteste der schwarzen, aber auch weißen Bevölkerung auf das ganze Land ausgeweitet und sind eskaliert. Anstatt beschwichtigend und deeskalierend auf die Demonstrant*innen einzuwirken, hat der US-amerikanische Präsident Donald Trump nun per Twitter angekündigt, gegebenenfalls das Militär in Marsch zu setzen. Als wäre das noch nicht genug, sind die USA weiterhin fest im Griff der Corona-Pandemie: mit fast 1.600 Toten täglich, die an Covid-19 sterben (Stand: Ende Mai).

Deshalb hat die amerikanische Musikbranche zu einer beispiellosen Aktion aufgerufen. Unter dem Hashtag #TheShowMustBePaused haben Vertreter*innen von Labels und Agenturen für den heutigen Dienstag, 2. Juni, zu einer Art landesweiten Branchenstreik zusammengefunden. „Aus Solidarität mit der schwarzen Bevölkerung im ganzen Land wird die Capitol Music Group am 2. Juni, dem ,Black Out Tuesday‘, keine Geschäfte machen“, schreibt zum Beispiel Blue Note Records auf Instagram. Stattdessen werden sämtliche Einnahmen aus den Verkäufen der gemeinnützigen Organisation „Color Of Change“ gespendet, die sich für die Bürgerrechte der Afroamerikaner engagiert.

Diese Initiative erhält auch Unterstützung aus der Jazzszene. „Bis wir als Gesellschaft aus unserer Geschichte für die Gegenwart gelernt haben, werden wir von Rassismus bedroht und unsere schwarzen Brüder, Schwestern und Familien in Gefahr sein“, so die Sängerin Dee Dee Bridgewater, die kürzlich ihren 70. Geburtstag gefeiert hat, auf ihrem Instagram-Account. „Diese Aktion wird keine für einen Tag bleiben“, heißt es auf der „The Show Must Be Paused“-Website. „Auf lange Sicht werden wir unseren Kampf fortsetzen.“

Weiterführende Links
„The Show Must Be Paused“

Text
Martin Laurentius
Foto
Mark Higashino

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