Stadtgarten: Europäisches Zentrum für Jazz und aktuelle Musik

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Jetzt ist es amtlich: Die renommierte Kölner Spielstätte Stadtgarten, die vergangenen September ihren 30. Geburtstag feiern konnte, wird zweistufig zum „Europäischen Zentrum für Jazz und aktuelle Musik“ ausgebaut. Bei einem Pressegespräch am 14. Januar, kurz bevor das Festival Winterjazz Köln mit dem Stadtgarten im Mittelpunkt begann, haben Reiner Michalke, künstlerischer Leiter Stadtgarten, Susanne Laugwitz-Aulbach, Beigeordnete für Kunst und Kultur der Stadt Köln, Bernd Neuendorf, Kulturstaatssekretär im NRW-Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport, und Ulla Oster, Vorsitzende der Initiative Kölner Jazz Haus e.V., das neue Konzept der Öffentlichkeit präsentiert. Ab 2018 wird der Stadtgarten zur Hälfte mit insgesamt 600.000 Euro durch die Stadt Köln und das Land NRW gefördert. Möglich machten diese Summe das 2015 beschlossene Kulturfördergesetz des Landes Nordrhein-Westfalen und der Kulturentwicklungsplan der Stadt Köln, in denen jeweils die musikkulturelle und kulturpolitische Bedeutung des Stadtgartens für das Land NRW und die Stadt Köln hervorgehoben werden. 2017 wird die erste Stufe dieser Förderung, die die höchste für eine Jazzspielstätte überhaupt ist, gezündet: Stadt und Land bezuschussen den Stadtgarten mit insgesamt 400.000 Euro, bevor dieser Betrag 2018 auf 600.000 Euro angehoben wird.

„Der Stadtgarten steht beispielhaft für das, was das Musikland Nordrhein-Westfalen auszeichnet: Qualität, Offenheit und Experimentierfreude“, begründete Neuendorf die Entscheidung. „Die Musikerinnen und Musiker aus unserem Land spielen im Jazz und in der zeitgenössischen improvisierten Musik schon heute eine bedeutende Rolle. Dieses Potenzial wollen wir als Land gemeinsam mit der Stadt Köln fördern.“ Und Laugwitz-Aulbach ergänzte: „2015 durch den Beschluss des Kulturfördergesetzes in Nordrhein-Westfalen sind wir in einen Dialog getreten, dessen positives Ergebnis heute vorgestellt wird. 600.000 Euro sind tatsächlich ein Wort, eine Summe, die Jahr für Jahr dem Stadtgarten zugute kommen wird. Es zeigt sich, wie notwendig dieser Dialog war, um einen bestimmten Kulturbereich, der für eine Kulturmetropole wie Köln und das Land NRW eine entscheidende Rolle spielt, noch weiter nach vorne zu bringen.“

Wie dieses „Europäische Zentrum für Jazz und aktuelle Musik“ zukünftig ausschauen wird, haben Oster und Michalke erläutert. Inhaltlich soll unter anderem das Konzept der „Kuratoren-Reihen“ ausgebaut werden, zudem sind auch Musikerresidenzen geplant, in denen lokale und regionale Instrumentalisten gemeinsam mit internationalen Kollegen wie in einem wissenschaftlichen Labor über einen längeren Zeitraum experimentieren können. Zudem soll der Stadtgarten um eine Etage aufgestockt werden, um Platz für weitere Probe- und Seminarräume zu bekommen. Der Konzertsaal bekommt eine Zuschauertribüne mit neuer Bestuhlung, und um die akustischen Begebenheiten noch zu verbessern, sollen weitere klangtechnische Geräte angeschafft werden. Außerdem soll es einen „Nothilfe-Fonds“ geben, um unbürokratisch beispielsweise Reise- oder Übernachtungskosten für auswärtige Musiker zu finanzieren. Die Zusammenarbeit mit vergleichbaren Spielstätten in NRW wie etwa dem Dortmunder Domicil soll ebenso intensiviert werden wie auf internationaler Ebene: mit dem Bimhuis in Amsterdam, dem Porgy & Bess in Wien und dem Moods in Zürich.

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Stadtgarten

Text
Martin Laurentius
Foto
Patrick Essex

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