USA: Downbeat Critics Poll

Bird Calls von Rudresh Mahanthappa im Downbeat Critics PollRudresh Mahanthappa

Aus deutscher Sicht ist der diesjährige „Downbeat Critics Poll“ gleich zwei Mal erfreulich. Manfred Eicher und sein Label ECM sind ja schon seit längerem geradezu darauf gebucht, in den Rubriken „Producer“ und „Record Label“ zu gewinnen – wie eben auch 2015. Doch dieses Jahr hat sich auch eine aus Deutschland kommende Musikerin in die Gewinnerliste der 63. Kritikerwahl dieses altehrwürdigen, amerikanischen Jazzmagazins eintragen können: Die 1970 in Stadtlohn in der Nähe von Münster geborene Ingrid Laubrock, die 2008 nach New York umgezogen ist, darf sich über den ersten Platz in der „Rising Star – Soprano Saxophone“-Rubrik freuen.

Schon 2012 war für Vijay Iyer ein „erfolgreiches“ Jahr, was den „Downbeat Critics Poll“ betrifft: Gleich in fünf Kategorien hatte der Pianist die Nase vorn. Nachdem er 2013 den hochdotierten „MacArthur Fellowship“ bekommen hatte, wird er von den Downbeat-Kritikern in diesem Jahr zum besten „Jazz Artist“ und mit seinem Trio zur besten „Jazz Group“ gekürt. Iyers Freund und Kollege Rudresh Mahanthappa darf sich für „Bird Calls“ (ACT/edel) als Sieger in der Rubrik „Jazz Album“ freuen, und der John-Coltrane-Konzertmitschnitt „Offering – Live At Temple University“ (Resonance/New Arts Int.) ist nach Meinung der Jazzkritiker das beste „Historical Jazz Album“. Weitere Gewinner sind: Darcy James Argue mit seinem Jazzorchester Secrect Society in „Big Band“, Anat Cohen in „Clarinet“, Robert Glasper in „Keyboard“, Brian Blade in „Drums“ und dessen Instrumentalkollege Tayshawn Sorey in „Rising Star – Drums“. Alle Gewinner 2015 gibt es auf der Downbeat-Site im Internet.

Weiterführende Links:
„Downbeat Critics Poll“

Text
Martin Laurentius
Foto
Jimmy Katz

Veröffentlicht am unter News

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