Neue CD: Come Sunday

Come SundayCharlie Haden & Hank Jones, 'Come Sunday'

Kurz bevor der Pianist Hank Jones im Mai 2010 starb, nahm er noch mit dem Bassisten Charlie Haden das Album „Come Sunday“ (Emarcy/Universal) auf. Es schließt an die gemeinsame Duo-Aufnahme „Steal Away: Spirituals Hymns & Folk Songs“ an, die 1995 veröffentlicht wurde. Zu den nun interpretierten Genre-Klassikern gehören „Take My Hand, Precious Lord”, „God Res Ye Merry Gentlemen”, „Bringing In The Sheaves” und „Give Me That Old time Religion”. Es gehe wirklich nicht darum, lieblich zu klingen, kommentiert Haden: „Es geht darum, bedeutungsvoll zu sein und möglichst viele Menschen zu erreichen bei dem Versuch, sich für mehr Gleichheit und Gerechtigkeit in der Welt einzusetzen. Mit Songs, die einer Kampf- oder Volksbewegung entstammen, die sich für gesellschaftliche Freiheiten einsetzte. ‚Comes sunday’ ist ein Album, auf denen wir wundervolle Hymnen interpretieren. Dabei geht es nicht um nur die Bedingungen der Afroamerikener: Sklaverei, Vorurteile und Rassismus. Ich weiß sehr viel darüber, da ich selbst in einer sehr rassistischen Gegend dieses Landes aufgewachsen bin. Solange man sich ausgebeutet fühlt und dieser großen Last der Geschichte verbunden oder verpflichtet, wird die Kultur wahrscheinlich im Kontext rassistischer Codes verharren. Die Überwindung findet partiell dort ihren Ausdruck, wo ein Künstler um der Kunst willen etwas Großes gestaltet. Ihn habe Hank Jones nie als einen Künstler gesehen, der in der rassistischen Falle gefangen war. Er stand darüber, so wie alle großen Musiker, mit denen ich in meinem Leben gespielt habe.“

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