Susana Baca: Kulturministerin

Susana BacaKulturministerin in Peru: Susana BacaSie ist dem Vorbild ihres brasilianischen Kollegen Gilberto Gil gefolgt und wird hoffentlich ein wenig mehr politische Fortüne haben: Die Sängerin Susana Baca bekleidet seit Ende Juli das Amt der Kulturministerin in ihrer Heimat Peru. Von Bedeutung ist dabei, dass die 67-Jährige als erste Afroperuanerin eine derart hohe politische Funktion inne hat. Die Anfrage des neuen Staatspräsidenten Ollanta Humala kam für Baca sehr überraschend, wie sie der „New York Times“ vor wenigen Tagen in einem Interview mitteilte. „Es war ein großer Schock. Kulturminister waren bislang immer Archäologen, Anthropologen, Soziologen, niemals Künstler.“ Humala selbst gibt vor, einen Sinneswandel vom Militär mit teils nationalistischen Ansichten zu einem linksliberalen Reformer im Stile Lulas vollzogen zu haben.

Ungeachtet dessen wird Baca in ihrem Amt gegen rassistische Vorurteile anzukämpfen haben, die sich nicht nur gegen die Schwarzen, sondern auch gegen die Indios richten, wie sich gerade während der Wahlen verstärkt gezeigt hat. Befragt nach der Vereinbarkeit von politischem und musikalischem Job sagte Baca: „Das wird sehr schwierig. Auch wenn ich ein erstklassiges Team um mich habe, wird das Amt ein Stück von meiner musikalischen Arbeit auffressen. Aber ich denke nicht daran, die Musik aufzugeben.“ Am 20. September ist die frischgebackene Ministerin im Berliner Haus der Kulturen der Welt zu erleben, wo sie ihr neues Album „Afrodiaspora“ vorstellen wird.

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