RIP: Herbert Uhlir

Geboren wurde Uhlir 1950 in Mödling südlich von Wien. Nach seinem Studium der Ethnologie, Afrikanistik und Politologie begann er 1980, für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Österreich zu arbeiten. Für die internationale Redaktion des ORF war er unter anderem verantwortlich für die aktuelle Kultur, in dieser Funktion brachte er stets auch Jazz ins Hörfunk-Programm. Von 2001 bis zu seiner Verrentung 2015 war Uhlir dann der leitende Jazzredakteur im ORF. Das, was ihn zeitlebens als Gesprächspartner ausgezeichnet hat, wurde in diesen fast 15 Jahren zur Grundlage seiner Arbeit: selbst den komplexesten Jazz den Hörer/-innen so zu vermitteln, dass diese durch seine Leidenschaft für diese Musik geradezu angesteckt wurden. Uhlir war ein „Kommunikator“, jemand, der die verschiedenen regionalen Jazzszenen in Österreich zu verknüpfen wusste, um diese dann in einen internationalen Kontext zu setzen – wie zum Beispiel in 70 gemeinsamen Jazznächten mit dem Westdeutschen Rundfunk, in denen er uns in Deutschland den Jazz aus Österreich in seiner ganzen stilistischen Vielfalt und ästhetischen Differenzierung nahebrachte.
„Herbert Uhlir war nicht nur ein exzellenter Jazz-Kenner und -Vermittler, sondern als Reisender und Initiator von internationalen Kooperationen auch ein weltoffener, musikalisch innovativer ,Kulturbotschafter‘“, so Ö1-Chef Martin Bernhofer in seiner Würdigung Uhlirs. „Er hat Jazzklassiker im Musikprogramm publikumswirksam vermittelt, neue Talente, Strömungen und Konstellationen gefördert und durch seine engagierte redaktionelle Fachkompetenz auch die Grundlagen für das Profil von Ö1 auch als ,Jazzsender‘ gelegt.“ Am 5. Dezember ist Herbert Uhlir 71-jährig in Wien gestorben. Text Martin Laurentius






