Norah Jones
'Til We Meet Again
Blue Note/Universal
PRO

Christoph Giese
KONTRA
Norah Jones ist ein Irrtum. Sie hat ihre Karriere schon als solchen begonnen, von Bruce Lundvall als Newcomerin beim siechenden Blue Note mit der sich als berechtigt erwiesenen Hoffnung lanciert, aus der jungen Frau mit dem gelangweilt wirkenden Talent könnte etwas werden. Mit „‚Till We Meet Again“ dürften die Grabenkämpfe der Feuilletons beendet sein. Denn das Live-Album mit Fundstücken aus zwei Jahrzehnten dokumentiert Jones in wechselnden Besetzungen als früh vergreiste Grande Dame der Americana, deren gedimmte Emotionalität 14 Songs in Hörkonsumkonfekt für die Generation Manufactum verwandelt. Alles fließt von „Sunrise“ bis „Black Hole Sun“ auf gleichbleibendem ästhetischem Erregungsniveau und wird reibungsfrei gesungen und gespielt. Das ist Musik mit integriertem Gähnen.
Ralf Dombrowski







