Die Hälfte der zehn Songs stammen aus der Feder des Bandleaders – das erstaunt vor allem deshalb, weil sie klingen wie Standards. Den Opener – und ein weiteres Stück – hat Pianist Martin Sasse geschrieben. Der Song „Tenor Soul“ hört sich an, wie er heißt und für die swingende Rhythmik sorgen Markus Schieferdecker am Bass und der Schlagzeuger Martijn Vink. Das Mueller auf Größen wie Coleman Hawkins, Sonny Rollins und John Coltrane steht, merkt man an allen Ecken und Enden; im Solo von „Up Shut Down“ zitiert Mueller Coltranes berühmtes „A Love Supreme“. Auf fünf Songs holt sich Muellers Quartett Gäste an Bord: Gitarrist Martin Schulte und Trompeter Menzel Mutzke, die für weitere stilistische Stimmungen bereit stehen. So klingt Muellers Band nicht nur nach Mainstream, sondern auch mal funky, gospelig oder mit einem Latin-Touch versehen. Das macht „Tenor Soul“ zu einem Album, das viele Hörerinnen und Hörer ansprechen dürfte.
Text
Rolf Thomas
Ausgabe
, Jazz thing 161
Veröffentlicht am 11. Dez 2025 um 07:58 Uhr unter Reviews
/* php _e( 'Comments are closed.', 'boilerplate' ); */ ?>