Hiromi's Sonicwonder
Sonicwonderland
Concord/Universal
PRO

Josef Engels
KONTRA
Eigentlich wäre es eine ganz ordentliche Platte geworden, die mit pluckernden Riffs vom E-Bass, shuffelnden Schlagzeuggrooves und einer so nonchalant phrasierten Trompete vieles enthält, was das Herz eines Jazz-Fusion-Fans höher schlagen ließe. Wäre da nicht die japanische Pianistin und Keyboarderin Hiromi Uehara, die ja seit jeher das Zirzensische in ihrem Spiel auf den Tasten betont. Das ist bei „Sonicwonderland“ nicht anders: Hiromi nagelt ihre Linien so hart an die akustische Wand, dass alle Lockerheit, Spaß und Lässigkeit schon im Keim erstickt werden. Für die einen mag Hiromis Videospiel-Synthie-Gezirpe lustig klingen, für die anderen aber ist es einfach nur nervtötend banal. Und Oli Rockbergers Gesang klingt in „Reminiscence“ so, als wäre K-Pop nun bei den erwachsenen Tokioter/-innen angekommen – einfach grotesk!
Martin Laurentius






