Klassiker der Jazzgeschichte haben sich der Posaunist Felix Fromm und der Tenorsaxofonist Gary Fuhrmann in Quartettbesetzung vorgenommen. Durch das Fehlen eines Harmonieinstruments entsteht eine kühle Grundstimmung, die auch dadurch verstärkt wird, dass die Band diese Songs auch rhythmisch stark verändert. Joe Hendersons „Inner Urge“ wird kurzerhand in einen 7/4-Takt gepackt, Wayne Shorters „Footprints“ erklingt im 5/4-Beat, hinzu kommen oftmals neue Intros oder Zwischenspiele. Die beiden Bläser werden abwechselnd von den Bassisten Thomas Stabenow und Jan Dittmann und durchweg vom Schlagzeuger Holger Nesweda begleitet, die meist einen packenden Drive erzeugen und so den vermeintlich altbekannten Songs neue Perspektiven verleihen. So wird auch A.C. Jobims „Desafinado“ zu einer coolen Spielwiese, bei der Posaune und Saxofon immer wieder harmonische Ausflüge unternehmen und doch stets wieder zur ursprünglichen Melodie zurückkehren.
Text
Rolf Thomas
Ausgabe
, Jazz thing 144
Veröffentlicht am 23. Mai 2022 um 07:59 Uhr unter Reviews
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