Bill Laurance

Lumen

ACT/edel

Bill Laurance – Lumen (Cover)Bei der lebhaften Fusion-Band Snarky Puppy hantiert er viel mit Synthesizern und Drum-Machines. Für „Lumen“ allerdings hat sich Bill Laurance ganz allein ans akustische Klavier gesetzt – und zwar nachts in einer leeren Backsteinkirche in South London. Immerhin: Ein paar unterschiedliche Farbtönungen stehen ihm doch zur Verfügung. Denn neben dem großen Flügel kommt ein Pianino mit Filzhämmern zum Einsatz, das zuweilen fast wie ein Wurlitzer klingt. Der große Flügel inspiriert ein romantisierendes Schwelgen in klassischer Technik. Das Upright hingegen fördert den Groove und die Funkiness, etwa in den Tracks „Mantra“, „Dove“, „Opal“ oder „Sera“. Fantasievoll arbeitet Laurance mit dem Klangkontrast der beiden Klaviere, manchmal auch innerhalb desselben Stücks (per Playback?). Die nächtliche Kirche war für ihn „die perfekte Umgebung“. Man hört quasi die Stille um ihn herum. Die Nachdenklichkeit, die Konzentration, die Essenz.

Text
Hans-Jürgen Schaal
, Jazz thing 161

Veröffentlicht am unter Reviews

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