Das Banjo würde eine Nischenexistenz auf Oldtime-Festivals spielen, gäbe es Béla Fleck und seine Flecktones nicht. Der Virtuose, der als einziger Künstler auf diesem Planeten schon in acht (!) verschiedenen Genres für einen Grammy nominiert war, zeigt auch auf seinem neuen Album, wo Bartel den Most holt. Fingerpicking, „faster than the speed of light“, verbinden sich in humorvollen Kompositionen mit einem lockeren Jam-Band-Feeling. Seine Mitstreiter stehen ihm dabei in nichts nach: Mundharmonikaspieler Howard Levy entlockt seinem Instrument unerhörte Töne, Bassist Victor Wooten ist ein Groove-Monster und Schlagzeuger Futureman hält den Laden mit packenden Rhythmen zusammen. Seine aufgekratzte Gutgelauntheit, die in der Vergangenheit schon einmal penetrant aufdringlich wirken konnte, hat Fleck mittlerweile gebändigt. Er macht nur noch Musik und hat es nicht mehr nötig zu beweisen, dass er auf seinem Banjo zum Mond fliegen könnte. Die Musik macht er allerdings einzigartig gut.
Text
Rolf Thomas
Ausgabe
, Jazz thing 90
Veröffentlicht am 05. Sep 2011 um 11:04 Uhr unter Reviews
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