Pride Month: Ma Rainey
Ma RaineyAnlässlich des „Pride Month“ widmet der britische Sender BBC Culture dem Ma-Rainey-Song „Prove It On My Blues“ von 1928 einen längeren Artikel. Dieser sei einer der ersten Hymnen der Schwarzen, queeren Populärkultur gewesen. Die Geschichte des Songs ist ein Abend im Jahr 1925 in Chicago, als eine lesbische Party von der Polizei mit einer Razzia aufgelöst wird. Gastgeberin ist Rainey, die verhaftet wird. Die zu der Zeit bereits populäre Sängerin hatte nie ihre sexuelle Orientierung verschwiegen und machte 1928 einen Song daraus. Darin heißt es: „Sie sagen, ich tue es, aber niemand hat mich erwischt / Das müsst ihr mir erst beweisen / Gestern Abend war ich mit einer Gruppe von Freunden unterwegs / Das müssen Frauen gewesen sein, denn ich mag keine Männer …“ Und im zweiten Vers: „I want the whole world to know“ („Ich möchte, dass die ganze Welt es weiß“).
Die 1886 als Gertrude Pridgett geborene Ikone der Frauenemanzipation verdankte ihren Künstlernamen ihrem Ehemann „Pa“ (William) Rainey, einem Komiker, Sänger und Tänzer, mit dem sie bis zu ihrer Trennung 1916 in Minstrel-Shows auftrat. Als Solokünstlerin verband Rainey den Vaudeville-Stil ihrer frühen Auftritte mit den Rhythmen des Blues. 1923 wurde sie von Paramount Records unter Vertrag genommen und nahm mehr als 100 Platten für das Label auf, darunter ihren bekanntesten Song „Ma Rainey’s Black Bottom“ (1927), der seinen Namen von einem geduckten, Charleston-ähnlichen Tanz erhielt und das gleichnamige Theaterstück (1984) sowie den gleichnamigen Film (2020) inspirierte.
Weiterführende Links
Ma Rainey auf BBC