Gestorben: Preta Gil

Preta GilPreta GilIm Alter von nur 50 Jahren ist Preta Gil, Tochter von Gilberto Gil aus dritter Ehe, am 20. Juli an den Folgen einer Darmkrebserkrankung verstorben. Zunächst war sie als Produzentin und Publizistin tätig, entschied sich aber mit knapp 30 Jahren für eine Musikerinnenkarriere. 2003 erschien ihr Debüt „Prêt-à-Porter“, das den Hit „Sinais Do Fogo“ enthielt. Schlagzeilen machte sie damals durch das Cover, auf dem sie sich nackt zeigte und als vollschlanke Frau eine Diskussion über körperliches Selbstbewusstsein lostrat. Gil wurde mit ihren Nachfolgealben und der Show „Baile Da Preta“ zu einem Star in ganz Brasilien und kreierte einen Stil, der sich aus der Música-Popular-Sprache ihres Vaters und Caetano Veloso, aber auch aus Rhythmen wie dem Forró, aus Funk und der Party-Musik Axê speiste.

Im Karneval war sie seit 2010 mit ihrer Tanzgruppe „Bloco Da Preta“ aktiv, zog mit ihrer Hommage an den Comedian und TV-Star Chacrinha 2017 eine halbe Million Zuschauer bei der Samba-Parade in Rio an. Im gleichen Jahr erschien ihr letztes Album „Todas A Cores“, auf dem sie mit Gal Costa und dem LGBTQ-Star Pabllo Vittar duettierte. Mit ihrem Sohn Francisco sang sie 2021 noch den Song „Meu Xodó“ ein. Gil war allerdings nicht nur Musikerin, sondern auch TV-Persönlichkeit: Als Moderatorin plauderte sie in der Sendung „Vai E Vem“ mit ihren Gästen über Sexualität und hatte Rollen in mehreren Seifenopern. Als Mitinhaberin der Unterhaltungsagentur Mynd war sie darüber hinaus Geschäftsfrau.

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Preta Gil

Text
Stefan Franzen
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Music2mynd Digital/CC BY-SA 2.0

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