Koop: Tutu Puoane & Metropole Orkest

Tutu Puoane 'Wrapped In Rhythm Vol. II'Tutu Puoane „Wrapped In Rhythm Vol. II“Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs 1945 als Tanz- und Unterhaltungsorchester für das wieder in Betrieb genommene Radio Hilversum gestartet, entwickelte sich das holländische Metropole Orkest zu einer vielseitig einsetzbaren Besetzung, in der ein Bigband-Instrumentarium mit Streichern und weiteren Bläsern kombiniert werden konnte. Konzentrierte man sich anfangs ausschließlich auf seine ursprünglichen Aufgaben als Tanz- und Unterhaltungsorchester, so öffnete sich das Metropole Orkest in den 1980er-Jahren immer weiter gegenüber Jazz und improvisierter Musik und entwickelte sich ab 2013 unter der Leitung des Briten Jules Buckley zu einem Genre-offenen Großensemble, das sich jeder ihm gestellten Aufgabe, gleich welcher stilistischen oder ästhetischen Ausprägung stellen kann.

Geht es um die geschmackvolle Einkleidung von World-Projekten ins Symphonische ist auch wieder das Metropole Orkest die erste Adresse. Wie zum Beispiel für die Südafrikanerin Tutu Puoane, die kürzlich ihr mit diesem Orchester aufgenommenes Album „Wrapped In Rhythm Vol. II“ (Sound Surveyor/Broken Silence) veröffentlich hat. Darauf vertont sie die Lyrik ihres Landsmanns Lebo Mashile. Die Verse werden einmal in eher aquarellhafte Stimmung getaucht wie in „Dawn“, dann beansprucht sie knackig groovende Bläser und Sprechgesang („Elasticity“). Lokales Kolorit scheint mit Klicklauten in „Pretty Black Girls“ durch und balladeske Grandezza kommt im „Song For Kedi“ zum Tragen – großartiger, niemals gefühliger Orchester-Jazz (Arrangements: Bert Joris) mit einer überragend warmherzigen Stimme.

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Metropole Orkest

Text
Stefan Franzen

Veröffentlicht am unter News

Stop Over 4 – Perspectives