Berlin: An:Bruch
Längst hat sich der 1989 in Augsburg geborene Nathan Ott einen herausragenden Ruf als Schlagzeuger erspielt, der mit seinen Bands und Projekten ästhetisch und stilistisch breit aufgestellt ist. Nach seinen Studienjahren in Würzburg, Hamburg und New York lebt er seit 2019 in Berlin, wo er kontinuierlich seine individuelle Klangsprache als Drummer fortentwickelt hat, zudem als Dozent für Schlagzeug an der Akademie für Musik arbeitet und vor zwei Jahren im Duo Loxodon_prism mit dem Gitarristen Tal Arditi die Konzertreihe Prism-o-Scope initiiert hat, um der Berliner Szene eine Plattform für deren kreative Diversität und spielerisch-improvisatorische Überwindung von Genregrenzen zu geben. Am 9. und 10. November stellt Ott im Berliner Dock 11 mit An:Bruch sein neuestes Projekt vor, das Plattform und Label sein soll für Begegnungen zwischen verschiedenen künstlerischen Disziplinen. Der Name verweist auf den Titel einer Publikation, die zwischen 1917 und 1922 in Berlin erschienen ist: „Der Anbruch. Flugblätter aus der Zeit“.
Otts Zusammenarbeit mit Hannah Schillinger ist einem Zufall geschuldet, als die Tänzerin und Choreografin vor zwei Jahren bei Prism-o-Scope für eine erkrankte Musikerin eingesprungen ist. „Ich hatte bis dahin noch nicht viel Zugang zu Tanz“, so Ott. „Aber das war etwas ganz Besonderes. Die Interaktion zwischen mir am Schlagzeug und Hannahs Tanz, das ging irgendwie wie von allein.“ Sein Tanzstück „Resonant Bodies“ hat er Takt für Takt auf die Bewegung und für das Schlagzeug komponiert. Einen anderen Ansatz verfolgt er mit dem im Quartett eingespielten und „direct to tape“ aufgenommenen Album „Continuum“, dessen Improvisationsmusik im Dock 11 live vorgestellt wird. „Ich stehe einfach darauf, wenn Musiker auch im Studio so miteinander Musik machen, wie wenn sie zusammen auf der Bühne stehen“, sagt Ott: „Alles in Echtzeit.“
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