Mouse On Mars: Kurdisches Teamwork

Hani MojatahediHani MojatahediDer Electro-Künstler Andi Toma von Mouse On Mars ist eine spannende Kollaboration eingegangen: Zusammen mit der im Berliner Exil lebenden, iranischen Kurdin Hani Mojatahedi hat er im irakischen Erbil Sounds gesammelt, darunter Alltagsgeräusche, Sufi-Trommeln und Setar-Laute. Diese hat er mit Mojtahedis traditionell grundiertem Gesang zu einer Suite namens „HJirok“ gebaut. Mojtahedi ihrerseits führt ihr Erbe auf einen Sufi-Großvater zurück, stellte im Iran die erste reine Frauenband auf die Beine und kehrte 2004 der Heimat den Rücken, um ungehindert vom menschenverachtenden Mullah-Regime ihre Kunst ausüben zu können.

In Berlin wurde ihre Musik freier und experimenteller, auch auf politischem Feld engagiert sich Mojtahedi, etwa für die Frau-Leben-Freiheit-Bewegung. Mit Toma arbeitet sie nicht nur für das Projekt „HJirok“ zusammen, sondern hat in „Forbidden Echoes“ auch den iranischen Shirin-Mythos neu interpretiert – als Geschichte über eine Frau, deren Stimme sich auch nicht von Verboten stoppen lässt und als vielfaches Echo im irakisch-iranischen Grenzgebirge durch die Täler schallt. „HJirok“ erscheint als Platte am 1. März auf dem Label Altin Village und ist derzeit auch live zu erleben: Am heutigen 26. Januar im Theater Freiburg zusammen mit Mitgliedern des dortigen Philharmonischen Orchesters, am 27. und 28. Januar auf dem CTM Festival in Berlin und am 15. Februar im schweizerischen Baden beim One Of A Million Festival.

Weiterführende Links
„HJirok“

Text
Stefan Franzen
Foto
Siamand Mohammadi

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Bezau Beatz