RIP: Slide Hampton

Slide HamptonSlide Hampton„Am Flughafen werde ich oft nach meinem Posaunenkoffer gefragt. Die Kontrolleure wollen dann wissen, ob da eine Gitarre drin sei.“ So beschrieb Slide Hampton das Standing seines Instruments dem Autor und Fotografen Arne Reimer im ersten Band der „American Jazz Heroes“. Hampton wurde 1932 in Pennsylvania als Locksley Wellington Hampton in eine musikalische Familie hineingeboren. Er lernte früh Posaune und spielte zunächst in der Band seines Bruders Clark, später auch bei seinem Onkel Lionel Hampton. Parallel zum Slide Hampton Octet in den frühen 1960er-Jahren spielte er in der Band von Freddie Hubbard. Als Arrangeur arbeitete er auch für Motown, etwa für Aufnahmen mit Stevie Wonder und den Four Tops. Später ging er nach Europa und spielte unter anderem mit Henri Texier, Peter Herbolzheimer, Joe Haider, Dexter Gordon, Don Byas und Johnny Griffin.

Als er 1977 in die USA zurückkehrte, erregte er vor allem mit seiner „World Of Trombones“ Aufsehen, der zeitweise bis zu neun Posaunisten angehörten. Das toppte er im Jahr 2002, als er für Aufnahmen eine aus 14 Posaunisten bestehende Bigband zusammenstellte. Sein feines melodisches Gespür und seine flüssige Technik waren weltweit gefragt. Hampton starb am 18. November in New Jersey, er wurde 89 Jahre alt. Text Rolf Thomas

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Rolf Thomas
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Arne Reimer

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