5: PENG Festival
Seit 2016 gibt es PENG als Frauen-Kollektiv mit sieben Sängerinnen, die alle ihren Abschluss an der Jazzabteilung der Essener Folkwang Universität der Künste gemacht haben. Mittlerweile haben sich Barbara Barth, Marie Daniels, Rosa Kemp, Maika Küster, Mara Minjoli, Christina Schamei und Johanna Schneider auch eine Art von Manifest gegeben. „PENG arbeitet in einem Teilbereich der Gesellschaft an der Überwindung patriarchaler Herrschaft“, heißt es darin. „Was uns dazu treibt, ist eine tiefe und genauso intime wie allgemeine Abscheu gegen Bevormundung und Ausbeutung. Wir stehen als Frauen Seite an Seite. Und wir können nicht akzeptieren, dass Menschen, aus welchen Gründen auch immer, über- und untereinander gestellt werden. Rassistische Konstruktionen, wie auch ökonomische Mechanismen, wirken dabei als Netz von Unterdrückung. Diese Strukturen wollen wir mit dem gleichen Einsatz für eine befreite Gesellschaft konfrontieren.“
Dieses Musikerinnen-Kollektiv ist aus der Jazzszene nicht mehr wegzudenken. So hat man als Kuratorinnen an der diesjährigen Corona-Ausgabe des moers festivals mitgearbeitet, zudem startet am 26. September in der Dortmunder Spielstätte Domicil die neue Reihe „PENG@Domicil“. Dann steht vom 6. bis 8. November die fünfte Ausgabe des PENG Festivals im Maschinenhaus der Zeche Carl in Essen an. „Wir haben für das diesjährige Festival ein Corona-konformes Konzept ausgearbeitet, das es den Bands und dem Publikum ermöglichen soll, live Konzerte zu spielen und zu erleben“, schreiben die Kollektivistinnen: „Ganz in echt und ohne Livestream.“
Den Anfang macht das rein mit Frauen besetzte Quartett Hilde mit den beiden Vokalistinnen Julia Brüssel und Daniels, der Posaunistin Maria Trautmann und der Cellistin Emily Wittbrodt, gefolgt von der Pianistin Julia Hülsmann, die mit ihrem durch den Saxofonisten Uli Kempendorf zum Quartett erweiterten, langjährigen Trio nach Essen kommen wird. Am folgenden Abend geht es weiter mit dem Trio der Schweizer Pianistin Marie Kruttli, während sich das aktuelle Quintett Afro Sambas um Minjoli und dem Gitarristen João Luís Nogueira einem Meilenstein der populären Musik Brasiliens, „Os Afro Sambas“, annähert. Den Festivalabschluss macht am Sonntag, 8. November, ein Mittagskonzert bei freiem Eintritt: mit dem Quartett KLARO! der WDR-Big-Band-Saxofonistin Karolina Strassmayer und dem Schlagzeuger Drori Mondlak. Danach diskutiert die Journalistin Seyda Kurt mit zwei Gästen über „Antidiskriminierungsstrukturen“. Alle Infos finden sich auf der Festival-Site.
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