Berlin: Jazzfest-Corona-Ausgabe

Lakecia BenjaminLakecia BenjaminDie positive Nachricht ist: Auch in diesem, durch die Corona-Pandemie und den Lockdown so besonderen Jahr wird es vom 5. bis 8. November das Jazzfest Berlin geben, dessen erste Ausgabe 1964 als Berliner Jazztage von Joachim-Ernst Berendt an den Start gebracht worden war. Dafür hat man sich ein geradezu kämpferisches Motto gegeben: „Jetzt erst recht: Now is the time!“. Grund für dieses Motto ist, dass man der strengen Hygieneauflagen und Abstandsregelungen, mit denen auch in absehbarer Zeit Konzerte- und Kulturveranstaltungen durchgeführt werden müssen, zum Trotz nicht aufgegeben und nach Wegen und Möglichkeiten gesucht hat, um dieses traditionsreiches Jazzfestival auch 2020 realisieren zu können.

Doch nun wird es etwas kompliziert. Zuallererst wird das Jazzfest Berlin als hybride Veranstaltung mit digitalen Streaming-Konzerten und analogen Liveauftritten in der Berliner Spielstätte silent green (das Haus der Berliner Festspiele, in dem normalerweise die Hauptkonzerte des Jazzfestes stattfinden, wird zurzeit saniert) durchgeführt werden. Das Programm der Corona-Ausgabe des Jazzfestes steht auf vier Säulen – die wichtigste heißt „Jazzfest Berlin – New York“. „Mit dem silent green in Berlin-Wedding und dem Partnervenue Roulette in Brooklyn-New York, einem renommierten Ort für experimentelle Musik und performative Kunst, findet das Festival in diesem Jahr an zwei Konzerttagen im Wechselspiel auf zwei Kontinenten statt“, heißt es von Veranstalterseite weiter. Über eine Streaming-Standleitung zwischen den beiden Spielstätten diesseits und jenseits des Atlantiks kommen am 6. und 7. November insgesamt zwölf Projekte mit Berliner und New Yorker Musiker*innen zusammen – wie zum Beispiel die New Yorker Saxofonistin Lakecia Benjamin mit Lina Allemano’s Ohrenschmaus aus Berlin oder das Craig Taborn New Trio drüben mit Y-OTIS um den schwedischen Expat in Berlin, dem Saxofonisten Otis Sandsjö, hüben.

Die weiteren Säulen im Programm heißen „Jazzfest Berlin Off Stage“ mit Videoproduktionen von New Yorker und Berliner Künstler*innen und mit „Jazzfest Berlin Outer Space“ werden die Subszenen in der deutschen Hauptstadt und in London zusammengeführt – unter anderem mit dem Tandem Alexander Hawkins aus der britischen Hauptstadt und dem aus Beirut stammenden Rapper Siska. Zu guter Letzt gibt es noch die „Jazzfest Berlin Radio Edition“ mit Streaming-Konzerten aus den Sendestudios der ARD-Jazzradios – etwa mit dem Philipp Schiepek Quartett in München, dem Kammerflimmer Kollektief in Baden-Baden oder dem Shannon Barnett Quartett in Köln. Der Kartenvorverkauf für die Corona-Ausgabe des Jazzfestes Berlin startet am 16. Oktober, das komplette Programm und alle Infos finden sich auf der Jazzfest-Site im Internet.

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Jazzfest Berlin

Text
Martin Laurentius
Foto
Elizabeth Leitzell

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