Los Angeles: Grammy Awards

Zwei Grammies für Maria SchneiderMaria Schneider

Am 15. Februar wurden im Staples Center in Los Angeles zum 58. Mal die „Grammies“ verliehen. In den Jazzkategorien konnte sich der Bassist Christian McBride mit einem „Best Improvised Jazz Solo“ in „Cherokee“ von seiner CD „Live At The Village Vanguard“ (Mack Avenue/in-akustik) in die Gewinnerliste eintragen. „Best Jazz Vocal Album“ ist nach Meinung der Jury „For One To Love“ (Mack Avenue/in-akustik) der Sängerin Cécile McLorin Salvant, über das „Best Jazz Instrumental Album“ darf sich wiederum der Gitarrist John Scofield für „Past Present“ (Impulse!/Universal) freuen. „Best Latin Jazz Album“ wurde „Made In Brazil“ (Concord/Universal) von Eliane Elias.

Einen bemerkenswerten Auftritt auf der Preisverleihungsgala hatte Rapper Kendrick Lamar, der für sein Album „To Pimp The Butterfly“ (Interscope/Universal) gleich fünfmal (unter anderem als „Best Rap Album“ und „Best Rap Performance“) ausgezeichnet wurde. „Rapper Kendrick Lamar blies bei der ,Grammy‘-Verleihung in Los Angeles das Dach weg mit einer hochenergetischen Aufführung von drei Songs aus seinem elf Mal nominierten Album“, schrieb die englische Tageszeitung „The Guardian“. Eine nichtalltägliche Dankesrede hielt die Komponistin und Arrangeurin Maria Schneider, die für ihre CD „The Thompson Fields“ (Artist Share/artistshare.com) als „Best Large Jazz Ensemble Album“ ebenso ausgezeichnet wurde wie für ihr Arrangement von „Sue (Or In A Season Of Crime)“ von David Bowie. „In seinem Buch ,Who Owns The Future ?‘ spricht Jaron Lanier über das digitale Zeitalter, und dass Musiker heute das sind, was früher Kanarienvögel in den Kohlengruben waren. Und es ist wirklich düster. Ich möchte nun etwas Licht ins Dunkel bringen“, sagte sie: „Stellen Sie sich diese Wirklichkeit vor: Sie als Künstler besitzen alle Ihre Aufnahmen, Sie bestimmen Ihren Preis, Sie verkaufen direkt an Ihre Fans, Sie haben alle Rechte und Ihre hart erarbeitete Fan-Community gehört Ihnen und nicht irgendeinem großen Unternehmen.“ Schneider bedankte sich damit eben vor allem bei ihren Fans, die ihr über eine Crowdfunding-Kampagne die Produktion ihres mit einem „Grammy“ ausgezeichneten Albums finanziert hatten.

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„Grammy“

Text
Martin Laurentius
Foto
Whit Lane

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