ECHO Jazz: Nominierungen

Diego Piñera, 'Strange Ways'Diego Piñera, ‚Strange Ways‘

Da klopfen wir uns auch etwas auf die eigene Schulter: Unser „Jazz thing Next Generation“-Act Nr. 54, Schlagzeuger Diego Piñera aus Uruguay, ist mit seinem Debütalbum „Strange Ways“ (Double Moon/New Arts Int.) für einen ECHO Jazz in der Rubrik „Instrumentalist/in des Jahres national Drums/Percussion“ nominiert worden. „Natürlich zählt die klassische Clave zu meinen Wurzeln, natürlich ist Latin in meiner Musik enthalten, aber ich suche nach neuen Wegen“, erzählte der Wahl-Berliner zum Erscheinungstermin der CD: „Ganz besonders interessiere ich mich für diese spezielle Ecke, wo es um Odd Meters geht, um krumme Takte, wie man so sagt. Polyrhythmische Angelegenheiten, harmonisch komplexe Baustellen, das sind die Sachen, die mich interessieren!“

Mit der Nominierung befindet sich Piñera in illustrer, nationaler wie internationaler Gesellschaft: „Tiefgang“ von Robert Landfermann wird in „Instrumentalist/in des Jahres national Bass/Bassgitarre“ ebenso genannt wie „11 Famous Songs – Tenderly Messed Up“ (beide: KLAENG Records) von Tobias Hoffmann in „Instrumentalist/in des Jahres national Gitarre“. Auf das „Ensemble des Jahres national“ hat mit „Weltentraum“ (ACT/edel) das Trio des Pianisten Michael Wollny gute Chancen, während die Pat Metheny Unity Group mit „Kin“ (Nonesuch/Warner) in „Ensemble des Jahres international“ aussichtsreich im Rennen ist. „Newcomer des Jahres“ könnte Schlagzeugerin Eva Klesse mit ihrer Debüt-CD „Xenon“ (enja/Soulfood) werden, die gelernte Pianistin Johanna Borchert wurde für „FM Biography“ (Yellowbird/Soulfood) in „Sänger/Sängerin des Jahres national“ nominiert. Weitere Nennungen sind unter anderem: Hanno Busch Trio mit „Absent“ (Frutex/NRW), Bill Frisell mit „Guitar In The Space Age“, Nils Petter Molvær mit „Switch“ (beide: Okeh/Sony) und Rebekka Bakken & hr-Bigband mit „Little Drop Of Poison“ (Boutique/Universal).

Zum ersten Mal entschied sich die Jury zuerst für drei Nominierungen in jeder Kategorie, bevor man sich zu einem späteren Zeitpunkt auf die Gewinner einigt. „Eine Nominierung ist bereits eine erste wichtige Auszeichnung für die betreffenden Künstlerinnen und Künstler“, ist Dr. Florian Drücke, Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie, überzeugt: „Sie bietet der Jury die Möglichkeit, neben den späteren Preisträgern auch weitere herausragende Leistungen hervorzuheben, weitere Künstler öffentlich zu würdigen und gleichzeitig die große stilistische Vielfalt der Produktionen im Jazzbereich zu zeigen. Diese Neuerung ist für uns deshalb ein wichtiger Schritt.“ Außerdem steht der neue Austragungsort für die Preisverleihungsgala am 28. Mai fest: wieder in Hamburg, aber diesmal auf dem Gelände der Hamburger Traditionswerft Blohm+Voss. Dadurch will der ECHO Jazz wieder näher ins Zentrum der Hansestadt rücken und die Verbindung zum ELBJAZZ-Festival, das am 29. und 30. Mai im Hamburger Hafen ausgetragen wird, noch enger gestalten. Die komplette Nominierten-Liste gibt es auf der ECHO-Jazz-Site im Internet.

Weiterführende Links:
ECHO Jazz

Text
Martin Laurentius

Veröffentlicht am unter News

Deutscher Jazzpreis 2024