RIP: Idris Muhammad

'Black Rhythm Revolution!' von Idris MuhammadIdris Muhammad

Es soll allein 136 Alben mit ihm geben, die von Rudy van Gelder in dessen legendärem Studio in New Jersey aufgenommen wurden. Der einflussreiche Schlagzeuger Idris Muhammad (auch ihn hatte unser Autor und Fotograf Arne Reimer für seine „American Jazz Heroes“ besucht) brachte das besondere Rhythmusgefühl der Marching-Bands seiner Heimatstadt New Orleans in den Funk, Jazz und R&B. Muhammad trat unter anderem mit Sam Cooke, Jerry Butler, Curtis Mayfield, Roberta Flack, Grover Washington, George Benson, Sonny Stitt und John Scofield auf und war bei zahlreichen Aufnahmen dieser Künstler dabei. 13 Alben nahm er zwischen 1965 und 1981 unter Leitung von Lou Donaldson auf, bei Pharoah Sanders ist er zwischen 1969 und 1987 auf insgesamt sechs Alben zu hören, acht dokumentieren seine intensive Zusammenarbeit mit Ahmad Jamal in den letzten zwei Jahrzehnten. „Black Rhythm Revolution!“, sein Debüt-Album als Leader, erschien 1970 bei Prestige.

Am 29. Juli ist Muhammad im Alter von 74 Jahren gestorben. Der Tod wurde von seinem engen Freund Dan Williams bestätigt. Der in den 1960er Jahrem zum Islam konvertierte Musiker sei gemäß religiöser Vorgaben kurz nach seinem Tod begraben worden. Er war 2011 von New York nach New Orleans zurückgekehrt, wo er dialysebehandelt wurde. In der „New Orleans Calling“-Show des Radiosenders WWOZ sagte der DJ George Ingmire am 30. Juli, „für mich gehört Idris Muhammad auf den Mount Rushmore der New Orleanser Schlagzeuger gleich neben Smokey Johnson, Johnny Vidacovich und Herlin Riley“. Das Buch „Inside The Music: The Life Of Idris Muhammad“ erschien vor zwei Jahren in Zusammenarbeit mit dem Schlagzeuger Britt Anderson.

Text
Christian Broecking

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