In Memoriam: Peter Kowald & Hans Reichel

Peter KowaldIn Memoriam Peter KowaldPeter Kowald und Hans Reichel haben maßgeblich dazu beigetragen, dass der sprichwörtliche „Sound Of Whoopatal“ in den Welt getragen wurde. Kowald, 1944 in Masserburg geboren und am 21. September 2002 in New York gestorben, ist einer der Pioniere des europäischen Free Jazz. Doch der Kontrabassist war zeitlebens ein kreativer Unruhegeist, der sich nicht um Begrenzungen seines künstlerisch-musikalischen Ausdrucks scherte. So spielte er nicht nur mit Europäern ebenso wie mit Amerikanern, sondern begestierte zum Beispiel auch mit seinen Improvisationen mit der Vokalistin Sainkho Namchylak aus Tuva auf der ganzen Welt. Seiner Heimatstadt Wuppertal blieb Kowald aber stets treu – wie es seine aufseheneregende Aktion „365 Tage am Ort“ vom 1. Mai 1994 bis 30. April 1995 verdeutlichte. Zehn Jahre nach seinem Tod 2002 gibt es am 21. September im Kölner Stadtgarten ein „Peter Kowald Memorial“ – unter anderem mit Barre Phillips, Dieter Manderscheid, Robert Landfermann und Sebastian Gramss.

Hans Reichel war ein seltenes Beispiels eines „Multitalents“. Als Gitarrist machte er sich einen Namen in der Improv-Szene, als Grafiker entwarf er Schriften, als Künstler und Fotograf sorgte er mit seiner ungewöhnlichen Bildsprache für Aufsehen und mit dem Daxophon hat er eines der unkonventionellsten Musikinstrumente erfunden. Schon im Sommer 2011 hatte Reichel eine Ausstellung geplant, in der er auch den jungen Maler und Atelierkollegen Maurycy vorstellen wollte. Durch seinen Tod am 22. November 2011 wird „Hans Reichel und Maurycy“ nun eine posthume Würdigung seines Lebenswerks – bis zum 23. November 2012 zu sehen im Kunstportal der Stadtsparkasse Wuppertal. Und am 21. September gibt es im Café ADA in Wuppertal eine „Hans Reichel Jazz-Konzert-Hommage“ mit Freunden und Weggefährten.

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