Der Preis sei heiß!

Jazzpreise in Deutschland

Albert-Mangelsdorff-Preis

Stifter: GEMA-Stiftung / GVL / Deutscher Komponistenverband (Dotierung) / Union Deutscher Jazzmusiker e.V. (Organisation)

Dotierung: 15.000 Euro

Turnus: zweijährig seit 1994, mit Preisträgerkonzert zumeist im Rahmen des Jazzfestes Berlin

Kriterien: Der Albert-Mangelsdorff-Preis/Deutsche Jazzpreis will „dem individuellen künstlerischen Aspekt des Jazz Rechnung tragen und hat das Ziel, herausragende und kontinuierliche Leistungen auszuzeichnen“ (UDJ). Eine Eigenbewerbung ist ausgeschlossen, es entscheidet eine unabhängige Jury aus Vertreterinnen und Vertretern von Rundfunk, Printmedien, Veranstaltern, Stiftern, UDJ sowie einem Musiker.

Web: u-d-j.de

ECHO Jazz

Stifter: Deutsche Phono-Akademie

Dotierung: undotiert

Turnus: jährlich, Bekanntgabe der Gewinner im Frühjahr, Preisverleihungsgala seit 2013 Ende Mai in Hamburg

Kriterien: Plattenfirmen mit deutschem Vertrieb reichen CDs ein, die in den zwölf Monaten ab 30.10. des Vorjahres erschienen sind. Eine ehrenamtliche Jury aus Mitgliedern des Bundesverbandes Musikindustrie, Jazzredakteuren der ARD, Veranstaltern und Musikkritikern gibt zum Jahresanfang ihre Liste mit den Nominierungen bekannt, aus der später in einer Jurysitzung die Gewinner ermittelt werden.

Web: echojazz.de

Europäischer Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis

Stifter: IG Jazz Burghausen / Stadt Burghausen

Dotierung: 9.000 Euro, aufgeteilt in 1.000 Euro (3. Platz), 3.000 Euro (2. Platz) und 5.000 Euro (1. Platz), optionaler Solistenpreis über 1.000 Euro, Konzert bei der Internationalen Jazzwoche Burghausen am Folgetag des Finales

Turnus: seit 2009 jährlich im März, Preisverleihung nach den Finalkonzerten

Kriterien: Bands aus Europa (Musiker nicht älter als 30 Jahre) bewerben sich mit anonymisierter Demo-CD; eine Jury unter Vorsitz von Joe Viera gibt zum Jahresende die Finalisten bekannt. Am Eröffnungsabend der Internationalen Jazzwoche Burghausen spielt jede Finalband ein ca. 20-minütiges Konzert vor Publikum, am Schluss entscheidet die Jury über den Gewinner und ggf. über einen optional zu vergebenden Solistenpreis.

Web: b-jazz.com

Jazzpreis Baden-Württemberg

Stifter: Land Baden-Württemberg / Landeskreditbank Baden-Württemberg

Dotierung: 15.000 Euro und Preisträgerkonzert, 10.000 Euro Sonderpreis für das Lebenswerk

Turnus: seit 1985 im Frühjahr, Sonderpreis zum Jahresanfang

Kriterien: Eine Jury aus Musikern, Journalisten und Radio-Redakteuren schlägt Instrumentalisten (Höchstalter 35 Jahre) mit Arbeits- und Lebensmittelpunkt Baden-Württemberg oder enger Beziehung zum Land vor. 2014 wurde der Jazzpreis Baden-Württemberg durch den Sonderpreis erweitert, mit dem die Lebensleistung eines baden-württembergischen Musikers gewürdigt wird.

Web: jazzverband.de

Jazzpreis Worms

Stifter: Stadt Worms

Dotierung: 5.000 Euro, Auftritt beim Festival Jazz & Joy Worms

Turnus: seit 2003 alle zwei Jahre, Preisverleihung und Preisträgerkonzert in Zusammenarbeit mit BlueNite e.V. in Worms

Kriterien: Jedes Jurymitglied (2015 mit den vorangegangenen Preisträgern besetzt) schlägt zwei junge Jazzmusiker aus Rheinland-Pfalz und angrenzenden Regionen vor. Über die Vorschläge stimmt die Jury ab.

Web: worms.de

Neuer Deutscher Jazzpreis Mannheim

Stifter: Landeskreditbank Baden-Württemberg / IG Jazz Rhein-Neckar

Dotierung: 10.000 (Hauptpreis), 1.000 (Solistenpreis)

Turnus: jährlich seit 2006

Kriterien: Ein Auswahlkomitee aus Journalisten, Musikern und Vereinsmitgliedern trifft eine Vorauswahl aus den Bewerbungen. Sie wird einem jährlich wechselnden Kurator vorgelegt, der daraus drei Finalisten bestimmt, die in der Alten Feuerwache jeweils Kurzkonzerte von ca. 40 Minuten spielen. Die Gewinnerband wählt das Publikum per Stimmzettel während des Konzertabends, zudem wird ein herausragender Solist gekürt. Der Preis richtet sich an aktive Künstler jeden Alters.

Web: neuerdeutscherjazzpreis.de

Preis der Deutschen Schallplattenkritik

Stifter: Preis der Deutschen Schallplattenkritik e.V. (PdSK)

Dotierung: undotiert

Turnus: vierteljährlich in 29 musikalischen Kategorien von Alter Musik bis Hörbuch, zusätzlich einmal jährlich Jahrespreise und bis zu vier Ehrenpreise plus der Ehrenpreis „Nachtigall“ mit Skulptur

Kriterien: Die insgesamt rund 140 Juroren schlagen jeweils für ihre Kategorie Aufnahmen vor, die dann nach Vorauswahl bewertet, gekürt und in Vierteljahreslisten bekanntgegeben werden. Die Jahres- und Ehrenpreise werden von allen Juroren vorgeschlagen und von einer eigenen Jury bewertet. Der PdSK ist eine Mischform von Schallplatten- und Künstlerpreis, an keine Stifter-Institution gebunden. Er beruht auf ehrenamtlichem Engagement der Juroren und ist journalistisch unabhängig.

Web: schallplattenpreis.de

Sparda Jazz Award

Stifter: Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West

Dotierung: 6.000 Euro, aufgeteilt in 1.500 Euro (3. und 2. Platz) und 3.000 Euro (1. Platz)

Turnus: seit 2012 jährlich, Preisverleihung und Preisträgerkonzerte an Pfingsten auf der Düsseldorfer Jazz Rally

Kriterien: Bands und Musiker (nicht älter als 28 Jahre) aus Nordrhein-Westfalen bewerben sich bis Mitte Februar, eine Jury unter Vorsitz von Klaus Doldinger entscheidet über die drei Gewinner.

Web: duesseldorfer-jazzrally.de/spardajazzaward

SWR-Jazzpreis

Stifter: Südwestrundfunk / Rheinland-Pfalz

Dotierung: 15.000 Euro

Turnus:  jährlich, Bekanntgabe des Preisträgers im Frühjahr, Preisträgerkonzert und Preisverleihung seit 2012 im Rahmen des Enjoy Jazz Festivals

Kriterien: Die Jury unter Vorsitz der SWR-2-Jazzredakteure Julia Neupert und Günther Huesmann bestimmt zusammen mit zwei Vertretern des Landes Rheinland-Pfalz, einem Mitglied einer Jazzorganisation und zwei unabhängigen Musikkritikern den Preisträger aus herausragenden CD-Veröffentlichungen und Konzerten des vorangegangenen Jahres.

Web: swr2.de

WDR Jazzpreis

Stifter: Westdeutscher Rundfunk Köln

Dotierung: 30.000 Euro, aufgeteilt in 10.000 Euro (Improvisation), 10.000 Euro (Komposition), 5.000 Euro (Nachwuchs), 5.000 Euro (Ehrenpreis)

Turnus: seit 2004 jährlich am Jahresanfang, Preisverleihung und Preisträgerkonzerte im Rahmen des WDR 3 Jazzfestes

Kriterien: Musiker und Bands, die ihren Lebens- oder Arbeitsmittelpunkt in Nordrhein-Westfalen haben, bewerben sich bis Oktober für „Komposition“ (Partitur und aussagekräftiger Demo-CD), „Improvisation“ (Demo-CD mit bis zu drei Stücken), „Nachwuchs“ (CD, die ein Projekt der vorangegangenen zwei Jahre dokumentiert) und „Ehrenpreis“ (Vorschlag durch die Jury). Die Jury besteht aus Vertretern der Jazzverbände, der Jazzkritik und der Jazzredaktion des WDR. Zum Kompositionspreis gehört die Aufführung der eingereichten Stücke durch die WDR Big Band beim Preisträgerkonzert.

Web: wdr3.de

Text
Ralf Dombrowski & Martin Laurentius

Veröffentlicht am unter 113, Feature, Heft

jazzfuel

2 Kommentare zu „Der Preis sei heiß! Jazzpreise in Deutschland. Jazzpreise in Deutschland“

  1. Hallo,
    danke für den Artikel.
    PS
    Es wäre nützlich, wenn Sie thematisieren, das 70% der
    Jazzmusiker unter dem Existenzminimum von 12.000€/a
    leben.
    Und das die beachtliche Kulturförderung in Deutschland
    nur zu einem Bruchteil auch den Jazzern zugute kommt.

    • Martin Laurentius

      Zur Jazzstudie 2016 mit ihren Ergebnissen kommt in der nächsten Ausgabe ein Artikel.

      Mit freundlichen Grüßen
      Martin Laurentius