Verena Zeiner
Radical Care
Unit/Membran
Fragen über Fragen. Wie gehen wir mit einer Welt um, die in multiplen Krisen taumelt? Woran orientieren wir uns, wenn sich vertraute Strukturen auflösen? Die österreichische Pianistin Verena Zeiner sucht mit ihrem Duopartner, dem Schlagzeuger Ziv Ravitz, Antworten. Beide holen sich dazu instrumentale Rückendeckung durch eine auf den ersten Blick recht disparate Ensembleerweiterung. Neben E-Gitarre (Kenji Herbert) und Bass (Andreas Waelti) agieren noch eine Streichersektion mit Emily Stewart (Violine), Simon Schellnegger (Viola) und Asja Valcic (Cello). Womit die feinfühlige, nuancenreiche Klangsprache Zeiners und Ravitz‘, in der sich kammermusikalische Strukturen mit freier Improvisation verweben, noch weiter auf die emotionale Spitze zutreibt. Nicht dass das schlecht wäre – im Gegenteil! Die neun Stücke stehen auf einem äußerst fragilen Untergrund, verlieren sich bisweilen, finden sanft und verträumt wieder zu ihrer Balance zurück und fügen sich schlussendlich zu dramatischen, spannenden Klangbildern. Es geht darum, wieder stärker aufeinander zu achten. Radikale Zuwendung und Fürsorge als Lösung aller Probleme?