Der Erwartungsdruck auf Robert Glasper war immens, nachdem er mit seinem „Black Radio“ weit über die Jazzgemeinde hinaus Begeisterung auslösen konnte. Im Vergleich zu dem unerschrockenen Stilmix des ersten Albums wirkt der Nachfolger nun schaumgebremst. Man wollte den Schwung von „Black Radio“ noch ausnutzen und sich gezielt an das R&B-Publikum wenden, das man überraschend im Sack zu haben glaubte. Diese Entscheidung ging jedoch auf Kosten der Substanz. „Volume 2″ spielt sich weitegehend auf dem gleichbleibenden Level souliger Schnulzen ab. Kann man mögen, hat aber nichts mit der Verwegenheit des Vorgängers gemein. Es fehlen der Witz, die Brüche, die Bereitschaft zur geschmackssicheren Konfrontation. „Volume 2″ ist gebündeltes Airplay-Kalkül statt tollkühner Brückenkonstruktionen von der Vergangenheit in die Gegenwart.
Text
Wolf Kampmann
Veröffentlicht am 09. Dez 2013 um 09:48 Uhr unter Reviews
/* php _e( 'Comments are closed.', 'boilerplate' ); */ ?>