Robert Glasper Experiment
ArtScience
Blue Note/Universal
PRO
 
 Ralf Dombrowski
KONTRA
 Bei seinem letzten, popmusikalischen Machwerk, für das er mit Erlaubnis von Sony und der Davis-Familie das Miles-Davis-Archiv plündern durfte, musste er auf seine dicke Hose zeigen und glaubte, sich auf eine Stufe mit dem legendären Trompeter stellen zu können. Sein mit Experiment eingespieltes, neues Album „ArtScience“ macht aber eines deutlich: Danach ist selbst für einen veritablen Pianisten wie Robert Glasper der Weg zurück zum Jazz steinig. Fast keiner der Songs kommt ohne Vocoder aus, oft gibt es gesamplete Gesprächsfetzen als strukturierende Elemente. Was Verbundenheit mit der schwarzen Kultur Amerikas zeigen soll, wird indes bei Glasper & Co. zur bloßen Attitüde. Und bei den oft wie geloopt klingenden, so hüftsteif getrommelten Rhythmen wünscht man sich ein Groove-Monster vom Schlage eines Chris Dave zurück, der einst bei Glaspers Experiment auf dem Schlagzeugschemel saß.
 Martin Laurentius







