Die Klarinettistin Rebecca Trescher hat das Ensemble 11 vor vier Jahren gegründet, um ihre Vorstellung einer zu ihrem Instrument passenden musikalischen Umgebung zu realisieren. Nicht nur die Besetzung dieser beinahe orchesterhaften Band ist außergewöhnlich, wenn nicht einmalig, sondern auch die Kompositionen von Rebecca Trescher fallen aus dem Rahmen. Ihr Elfer besteht aus vier Holzbläsern, weiblicher Stimme, einer Harmoniefraktion, bestehend aus Klavier, Harfe und Vibrafon, sowie Cello, Bass und Schlagzeug – ein präzise spielendes Ensemble, das aus lauter guten Solisten besteht. Den größten Raum des Albums nimmt eine 45-minütige Suite ein, die mit ihren filigran abgestimmten, rhythmisch delikaten und harmonisch farbsinnigen Teilen eine impressionistische Klanglandschaft voller Abwechslungen entfaltet. In den weiten Bildern der Titelkomposition, aber auch in den kleineren Stücken des Albums schafft Trescher dabei den Spagat zwischen strukturierten Elementen und freien Plätzen für Improvisation mühelos. Verständlich, dass Gil Evans zu ihren Lieblingsmusikern zählt.
Text
Uli Lemke
Ausgabe
, Jazz thing 119
Veröffentlicht am 19. Jun 2017 um 10:01 Uhr unter Reviews
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