Früher trieben Musikerehefrauen die Honorare ein, nicht selten gefürchtet von Veranstaltern als Vollstreckerinnen maskuliner Handshake-Deals. Inzwischen werden sie auch zum Motor des kreativen Prozesses, und sind – glaubt man Randy Breckers verzückten Liner Notes – darüber hinaus Universalgenies des organisiert unbeschwerten Lebensvollzugs. Jedenfalls hat der Trompeter für „Sacred Bond“ seine Frau Ada Rovatti an die Mikrofone geholt, um in verschiedenen kleineren Besetzungen deren Kompositionen und Kompetenzen zu feiern. Manches hat Fusion-Wurzeln, anderes Hardbop im Stammbaum, stilistisch traditionell modern, alles mit fröhlicher Emphase gespielt. Rovatti erweist sich dabei als versierte, wirkungssichere Tenorsaxofonistin im Geiste von Blue Note, Brecker steigt darauf ein und holt ein wenig Hubbard und Morgan aus dem Soundschrank. Offenbar eine ausgeglichene, inspirierende Partnerschaft.
Text
Ralf Dombrowski
Ausgabe
, Jazz thing 131
Veröffentlicht am 13. Jan 2020 um 10:01 Uhr unter Reviews
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