Der erste Höreindruck ist gefühlt schwarz-weiß, 1960er. Dann auch moderner, der Flow der 1980er, der Kammerklang der Gegenwart. Der polnische Trompeter Piotr Schmidt wirft mit seinem Quartett und dem amerikanischen Saxofongast Walter Smith III die Köder in viele Richtungen aus. Die meiste Musik stammt von ihm selbst, ein wenig Komeda stützt die These, dass hier jemand die Arbeit fortführen will, die Tomasz Stanko und seine Generation begonnen haben. „Dark Forecast“ ist dabei fest im melodischen, ästhetisch eleganten Kammerjazz verwurzelt, die Trompete mit samtenem, zuweilen bewusst nachlässig geblasenem Studioton, umkränzt von perlendem Klavier, mäanderndem Bass, flirrend ornamentierendem Schlagzeug, punktuell überhöht durch Saxofonausbrüche oder Matthew Stevens Gastgitarrenakzente. Geschmackvolle Musik, bis ins Detail.
Text
Ralf Dombrowski
Ausgabe
, Jazz thing 138
Veröffentlicht am 17. Mai 2021 um 07:00 Uhr unter Reviews
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