Mit seiner ersten Aufnahme im klassischen Trioformat seit über zwei Dekaden besinnt sich Nguyên Lê auf das für ihn Wesentliche: die Reise auf der Seidenstraße der Improvisation mit zwei eingeschworenen Begleitern. Dabei handelt es sich um den kanadischen Kontrabassisten Chris Jennings sowie den in Marokko geborenen Perkussionisten und Sting-Sideman Rhani Krija. Gemeinsam mit den Gästen Miron Rafajlovic an der Trompete, Étienne M‘Bappé am E-Bass und Sylvain Baroan an Bansuriflöte und Duduk sorgen sie dafür, dass Lês Visionen von Seide und Sand, von imaginärer asiatisch-afrikanischer Folklore (wie auf „Becoming Water“ zu hören) und erdigem Fusion-Jazz („Onety-One“) keine Fata Morgana sind. Sie erweisen sich aufgrund der unnachahmlichen Wandlungsfähigkeit von Lês Gitarrenspiel vielmehr als ein kostbares Handels- und Kulturgut. Der Mann ist und bleibt einfach der Marco Polo des Jazz-Rock.
Text
Josef Engels
Ausgabe
, Jazz thing 148
Veröffentlicht am 18. Mai 2023 um 07:59 Uhr unter Reviews
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