An der Seite von Steve Lehman, Steve Coleman und Mary Halvorson empfahl sich Jonathan Finlayson als kommendes Trompetentalent. Seine äußere Ähnlichkeit mit Miles Davis tat diesem Eindruck keinen Abbruch. Nun liegt endlich sein Album-Debüt vor. Es überrascht wenig, dass er sich kaum aus dem stilistischen Triangel seiner bisherigen Arbeitgeber heraus wagt. Er denkt um die Ecke wie Coleman, balanciert mit Sounds wie Lehman und ist ungestüm wie Halvorson. Woran es ihm hier noch mangelt, ist seine eigene Ästhetik. „Moment & The Message“ ist genau, was der Titel verheißt: eine vielversprechende Botschaft für den Augenblick, aber noch nicht das große Coming-out als eigenständiger musikalischer Denker. Trotzdem ist es gut und wichtig, dass Finlayson diese Platte zum jetzigen Zeitpunkt gemacht hat, denn er kommt aus der Deckung und bringt sich selbst in Stellung. Mit Pianist David Virelles und Gitarrist Miles Okazaki hat er zwei junge Musiker an der Seite, die mit de Trompeter in ihrer eigenen Suche nach individuellen Akzenten zu einer starken Einheit verwachsen. Auch wenn „Moment & The Message“ noch nicht der ganz große Wurf ist, erleben wir hier eine kompetente Wortmeldung der nächsten Generation ernsthafter Jazz-Innovatoren.
Text
Wolf Kampmann
Ausgabe
, Jazz thing 99
Veröffentlicht am 03. Jun 2013 um 10:08 Uhr unter Reviews
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