Der Amerikaner Joel Harrison ist als Gitarrist, Sänger, Arrangeur und Banderfinder ein Fusionierer der Musikgattungen. „Free Country“ war dereinst weniger ein politisches Statement als seine neue Genrebezeichnung. Immer wieder und immer neu gab er den Jongleur mit Blues, Country, Gospel, Free Jazz, afrikanischen Rhythmen und moderner Klassik. Mal war das gut, mal des Guten zu viel. Diesmal ist es wieder so und wieder anders. Mit dem ebenfalls neue Verbindungen suchenden nordindischen Sarodespieler Anupam Shobhakar versucht er ein Weltumarmungsprogramm. Zum bestens besetzten Quintett mit Gary Versace (Piano, Orgel, Akkordeon), Hans Glawischnig (Bass) und Dan Weiss (Drums, Tabla) gesellen sich als Gäste David Binney, Todd Isler und zwei indische Sänger. Das Material ist disparat, das Projekt ambitioniert, die Resultate sind oft angestrengt. Trotz schöner Momente will nicht zusammenwachsen, was wohl auch nicht wirklich zusammengehört. Dann sitzt Harrison eher zwischen den Stühlen als zwischen den Stilen.
Text
Ulrich Steinmetzger
Ausgabe
, Jazz thing 103
Veröffentlicht am 31. Mrz 2014 um 10:03 Uhr unter Reviews
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