Das hätte man wohl als Allerletztes von James Brandon Lewis und seinem Tenorsaxofon erwartet, denn der steht nun wahrlich nicht für Kontemplation. Und doch ist „Abstraction Is Deliverance“, das fünfte Album seines Quartetts mit Aruán Ortiz, Brad Jones und Chad Taylor, eine Art Balladenalbum. Damit gibt Lewis einem Statement recht, das er anlässlich des Vorgängeralbums „Apple Cores“ in „Jazz Times“ geäußert hat: „Ich denke bei einem Album nicht an eine Ansammlung von Tracks, sondern versuche, eine Geschichte zu erzählen.“ Und jetzt wird es kompliziert: „Bei meinem System, das aus Improvisation und Komposition besteht, arbeite ich mit spezifischen harmonischen Formeln.“ Die kann man in einer Rezension nun wirklich nicht ausführen, es muss reichen, dass Lewis in der Folge Begriffe wie „molekulare Geometrie“ fallen lässt. Das führt uns hier zu einem Album, auf dem Lewis so sanft und so schön klingt wie noch nie.
Text
Rolf Thomas
Ausgabe
, Jazz thing 159
Veröffentlicht am 29. Mai 2025 um 07:59 Uhr unter Reviews
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