Jacques Schwarz-Bart & Grégory Privat
22
Buddham/Broken Silence
Die 22 hat es in sich. Schwarz-Bart und Privat sind beide an einem 22. Dezember geboren, allerdings 22 Jahre auseinander, und sie spielen seit 22 Jahren zusammen. „22″ ist ihr erstes reines Duowerk – und ein heißer Favorit für künftige Auswahllisten der schönsten Saxofon-Piano-Alben. Es gibt hier zehn Kompositionen zu hören, sechs vom Tenorsaxofonisten, vier vom Klavierspieler. Privat liefert die nachdenklicheren, harmonisch komplexeren Stücke – man hört quasi das pianistische Denken darin. In ähnlicher Weise sind Schwarz-Barts Stücke ganz aus seiner Saxofonsprache entwickelt, raffiniert eingängig in der Melodik, aber nervös-virtuos in den Details. Der besondere Charme der Musik ist ihr karibischer Tonfall – beide Akteure stammen ja von den Kleinen Antillen. Dabei sorgt das Klavier für ein exotisch-rhythmisch pulsierendes Kontinuum, in dem sich beide Solisten auf ihre unberechenbare Art wohlfühlen. Das Highlight des Albums ist das packende „Peace In The Middle East“ – ein rasches, dichtes Stück mit nahöstlichen Anklängen und drängender Aktualität.