Constantin Krahmer Septett
Visions Fugitives
Yew Records/yewrecords.bandcamp.com
Natürlich ist das Klavier ein faszinierendes Instrument. Constantin Krahmer hat sich ja auch so weit in dessen Ausdruckssphären hineingearbeitet, dass er hierzulande inzwischen zu den wichtigen neuen Kräften des Jazzpianos zählt. Trotzdem reizt es auch, im Geiste des Instruments darüber hinaus zu denken. „Visions Fugitives“ erweitert daher das Spektrum auf ein Septett mit vier Bläsern, Gitarre, Schlagzeug und integriert das Klavier als eine Klangoption unter vielen. Die Kompositionen für Ensemble sind der modernen Klassik zumeist näher als der Improvisation. Sie loten sehr genau die Spannungen zwischen den Farben, zwischen Flöte und Gitarre etwa oder innerhalb der Bläser aus. Die Musik verweilt, sie läuft auseinander in viele Richtungen, wird wieder zusammengeführt, mehr klangräumlich, als linear gedacht. Es ist die Ausweitung des Tastenkosmos‘ in progressive Kammermusik, mit der Neugier eines Forschers energetisch in der Waage gehalten.