Blind Boys of Alabama
I'll Find A Way
Sony Classical/Sony
PRO

Christoph Giese
KONTRA
In den letzten Jahren hatten die Blind Boys mit Kollaborationen über Grenzen des Genres hinaus ein glückliches Händchen. Allen voran verhalf Ben Harper ihnen zur Rückbesinnung auf die ursprüngliche Kraft ihrer Spiritualität – und ganz nebenbei auch zu vier ihrer fünf Grammys. Justin Vernon kommt jedoch mit den vielen singenden Gästen auf „I’ll Find A Way“ eher vom Weg ab. Die besten Songs sind immer noch die fünf, wo die Blind Boys unter sich den Gesang ausmachen. Wenn jedoch die traute Einigkeit der Alten im Herrn mit Indie-Folks wie Shara Worden, Casey Diesel, Vernon selbst oder Sam Amidon geteilt wird, versandet die raue Botschaft in Nettigkeiten. Mal zeiserln sie niedlich, mal singen sie die Lieder, als blieben deren Inhalte ihnen verborgen: brave Sonntagsschule statt Southern-Gospel. Nur Patti Griffin landet im letzten Song des Albums einen Treffer.
Uli Lemke






