Leipzig: Jutta Hipp @ 100

Nachdem Leipzig von der sowjetischen Armee besetzt worden war, übersiedelte sie 1946 mit ihrem damaligen Verlobten Teddie Neubert nach Westdeutschland. Nach Aufenthalten am Tegernsee und in München, wo sie in amerikanischen Armeeclubs spielte, kam sie 1952 nach Frankfurt, wo sie mit ihrem Jutta Hipp Quintett auftrat. Hipp wurde von dem Jazzjournalisten und Produzenten Leonard Feather entdeckt, als sie 1953 auf dem Jazzfestival Frankfurt spielte und zur besten deutschen Jazzpianistin gewählt wurde. Er lud sie daraufhin ein, nach New York zu kommen, wo sie 1956 drei Alben für Blue Note aufnahm und mehrere Monate im New Yorker Club Hickory House auftrat. Trotz der Versuche von Musikern wie Kühn oder Albert Mangelsdorff, sie wieder auf die Bühne zu holen oder Aufnahmen zu machen, zog sie sich als Musikerin zurück und arbeitete ab Ende der 1950er Jahre in einer Textilfabrik. Daneben malte sie Aquarelle und zeichnete. 2003 starb sie in ihrer Wohnung in Queens, New York.
Die Jazzhistorikerin Katja von Schuttenbach initiierte schon 2011, dass eine Straße in Leipzig nach ihr benannt wurde. Zu Hipps zehntem Todestag erschien 2013 das Album „The Lost Tapes“ mit Rundfunkaufnahmen aus den Jahren 1952, 1953 und 1955. Zu ihrem 90. Geburtstag wurde die CD-Box „The Art And Life Of Jutta Hipp“ mit einer zweisprachigen Liner-Notes zur Biografie Hipps, ihren Zeichnungen und Aquarellen veröffentlicht. 2023 erschien eine Hipp-Biografie von Ilona Haberkamp: „Plötzlich Hip(p). Das Leben der Jutta Hipp zwischen Jazz und Kunst.“ Anlässlich ihres 100. Geburtstags würdigt Leipzig Jutta Hipp mit einer Gedenktafel an ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Windscheidstraße 35.
Weiterführende Links
Gedenktafel Jutta Hipp







