RIP: Sibylle Zerr

Ihr Lebensmittelpunkt blieb vorerst der Rhein-Neckar-Raum. 2004 reiste sie als Blues- und Jazz-Botschafterin des Weinheimer Muddy’s Club nach New Orleans, ausgestattet mit einem Reisestipendium und Aufträgen von Jazz-Fachmagazinen. Zurückgekehrt ist sie mit einem Schatz an Geschichten und Bildern, die nach der Hurrikan-Katrina-Katastrophe 2005 nicht mehr warten wollten: Zerr brachte ihr Buch „Blues für einen Schmetterling“ im Eigenverlag heraus. In der Folge arbeitete sie als freie Autorin unter anderem für die Feuilletons von Tageszeitungen wie Welt oder die taz und schrieb Artikel für die Kolleg/-innen von der Jazzthetik.
Vor der Corona-Pandemie kehrte sie in ihre Schwarzwälder Heimat zurück. In der Zeit wurde sie auch zu so etwas wie eine Chronistin in Wort und Bild für das Sun Ra Arkestra – zum ersten Mal vor zehn Jahren, als sie nach Istanbul fuhr, um für die Freiburger Plattenfirma In + Out Records die Fotos von diesem legendären afroamerikanischen Orchester zu machen. Auch die aktuelle Produktion „Lights On A Satellite“ (In + Out/in-akustik) hat sie mit ihrer Kamera begleitet; und weil sie von den Arkestra-Musiker/-innen als gleichberechtigte Partnerin gesehen wurde, hat sie zudem kenntnisreiche Liner-Notes verfasst. Am 31. Dezember ist Sibylle Zerr im Alter von 60 Jahren an den Folgen ihrer Krebserkrankung gestorben.
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Sibylle Zerr





