Berlin: Clayton Thomas & Clare Cooper

Clayton ThomasClayton ThomasVom 1. bis 7. Oktober werden der Bassist Clayton Thomas und die Harfenistin Clare Cooper aus Sydney täglich im Rahmen ihrer „Pop-Up Tour“ an verschiedenen Orten in Berlin zu hören sein. Der australische Bassist lebte von 2007 bis 2015 in Berlin, wo er gemeinsam mit seiner Frau, der Harfenistin Clare Cooper, das Splitter Orchestra aus Improvisationsmusiker/-innen mitinitiierte, nach Vorbild des von beiden in Sydney gegründeten 30-köpfigen Kollektivs The Splinter Orchestra. Dort riefen sie auch das experimentelle NOWnow Festival für improvisierte Musik ins Leben und etablierten die Montagsreihe „if you like improvised music, we like you!“. Auf den Namen „NOWnow“ sind sie durch Derek Bailey gekommen. „Im ,Now‘, im Jetzt, kann jeder leben“, hat der Gitarrist einmal geschrieben: „Aber das absolute ,Now‘ zu erleben, das ,NOWnow‘, ist nur Musikern möglich.“

Zum Jazz kam Thomas mit zwölf durchs Fernsehen, das jeden Sonntagnachmittag ein Musikerporträt zeigte: John Coltrane, Billie Holiday, Duke Ellington. Er hörte ihre Platten, dazu Funk und James Brown. Mit 17 hatte er seine eigene Sendung im lokalen Radio, mit Musik von Public Enemy bis tief ins Wilde. „Ich hörte viel Evan Parker, Derek Bailey und den englischen Free Jazz“, so Thomas. Nach der Highschool lernte er E-Bass und arbeitete in einer Werbeagentur. Erst als er mit 25 nach New York zum Vision Festival fuhr und dort den Bassisten William Parker spielen hörte, beschloss er, Musiker zu werden. Er kaufte sich einen gebrauchten Kontrabass und eine Woche später saß er im Unterricht bei Wilber Morris, dem Bruder des Musikers, Komponisten und Dirigenten Butch Morris. Im Jahr darauf spielte Thomas selbst auf dem Vision Festival. Von da an arbeitete er neun Monate im Jahr in der Werbeagentur in Sydney und verbrachte drei Monate in New York, um zu spielen und zu lernen, auch bei Henry Grimes. Nach Deutschland kam er, um bei Peter Kowald in Wuppertal Unterricht zu nehmen und mit Peter Brötzmann zu arbeiten.

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Maxi Broecking
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Hreinn Gudlaugsson/CC BY-SA 4.0

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