Köln: Joachim Kühn & Matthias Schriefl

Nun kann man in Köln die Premiere ihres generationsübergreifenden Duos live erleben. Man kann es sich gut vorstellen, wie die Funken stieben werden, wenn Kühn und Schriefl aufeinander treffen. Drüben ist der fast 80 Jahre alte Pianist, der es sich noch immer nicht nehmen lässt, mit offenem Visier die Klingen kreuzen zu wollen, und hüben der beinahe 40 Jahre jüngere Trompeter und Multiinstrumentalist, der diese Herausforderung mit Chuzpe annimmt und kontert. Doch sind beide auch zu sehr mit Leib und Seele Jazzmusiker, denen das Kompetitive im Grunde fremd ist und die viel lieber spielgewitzt und mit Humor die Möglichkeiten der Interaktion, der Kommunikation und des Dialogs suchen.
Zudem wird Kühn am Samstagabend rund eine Stunde lang solo zu hören sein. Vielleicht spielt er dann sein Balladenprogramm, dass er am Anfang der Corona-Pandemie für das Album „Touch The Light“ (ACT/edel) umgesetzt hat. Denn das Überraschende ist die Art und Weise seiner Interpretationen: Den solo gespielten Balladen geht jedes Zirzensische ab, es fehlt das expressive und hochvirtuose Spiel, für das der Pianist ebenso berühmt wie berüchtigt war und ist. Stattdessen gibt es einen unbekannten Kühn zu entdecken: den introspektiven Jazzmusiker, der jedem Ton und jeder Note ausgiebig Raum und Zeit lässt, um sich vollständig entwickeln zu können.
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Joachim Kühn & Matthias Schriefl im Stadtgarten






