RIP: Kenny Drew Jr.

Kenny Drew Jr., The Flame WithinKenny Drew Jr.

Der Pianist Kenny Drew Jr. wurde am 14. Juni 1956 in New York City geboren. Er wuchs bei seinen Großeltern auf und erhielt seit seinem vierten Lebensjahr klassischen Klavierunterricht bei seiner Tante Marjorie. Den Jazz entdeckte er erst später für sich, doch seinen leiblichen Vater, den Pianisten Kenny Drew, nannte er nie als Einflussgeber. Seine Passion war die Musk von Thelonious Monk, die er häufig in eigenen Versionen aufnahm. Ebenso war das Werk von Charles Mingus für ihn wichtig, er trat mit der Mingus Big Band bei deren wöchentlichen Konzerten in New York auf und wirkte auch an der Aufführung der Charles-Mingus-Konzertkomposition „Epitaph“ im Concertgebouw Amsterdam unter Leitung von Gunther Schuller mit. 1990 gewann er die „Great American Jazz Piano Competition“ in Jacksonville, Florida, er nahm zahlreiche Alben als Leader und Sideman auf und spielte auf den wichtigen Club-Bühnen der Jazzwelt.

Als klassischer Pianist führte er Werke von Bach, Mozart und afroamerikanischer Komponisten auf, unter anderem beim Internationalen Bach Festival Leipzig und beim Lucerne Piano Festival. Als langjähriger Pianist im Kreise des Komponisten und Saxofonisten Daniel Schnyder nahm er an zahlreichen Produktionen teil, so auch an der Einspielung von Schnyders „Third Symphony“ mit dem Radio Orchester Basel unter Leitung von Hans Drewanz. Der große Pianist begann seine Karriere als Leader 1987 mit „The Flame Within“, Drew galt als introvertiert und politisch motiviert. Seit langem litt Kenny Drew Jr. an Diabetes mellitus, am 3. August ist er in seinem Haus in St. Petersburg, Florida, gestorben. Er wurde 56 Jahre alt.

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Kenny Drew Jr.

Text
Christian Broecking

Veröffentlicht am unter News

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