Film: Schlippenbach Trio

Schlippenbach TrioBernd Schochs Doku über das Schlippenbach Trio: Aber das Wort Hund bellt ja nichtSeit 1970 gibt es das Schlippenbach Trio. Vordergründig als Free-Jazz-Trio bezeichnet, haben die drei Protagonisten Alexander von Schlippenbach am Piano, Evan Parker am Saxofon und Paul Lovens am Schlagzeug längst zu einem eigenen Ausdruck in ihrer Improvisationsmusik gefunden, der sich jeder Kategorisierung entzieht. Sei es frei improvisierte Avantgarde oder seien es auch an Neue Musik angelehnte Fragmente, stets präsentieren sich die drei Musiker, die zu den Pionieren des Free Jazz in Europa gehören, auf hohem instrumentaltechnischem Niveau: mit einer weiten Dynamik, ad hoc improvisierend.

Vier Jahre lang hat der 1971 geborene Filmemacher Bernd Schoch das Trio mit seiner Kamera begleitet. Von 2007 bis 2010 hat er von Schlippenbach, Parker und Lovens bei ihren Konzerten im Karlsruher Jazzclub gefilmt: vier Stücke des Trios von vier Auftritten aus vier aufeinander folgenden Jahren. „Jedes Jahr bekommt eine ungeschnittene Einstellung“, heißt es in der Ankündigung zur Berlin-Premiere seines Dokumentarfilms „Aber das Wort Hund bellt ja nicht“. „Während die drei Musiker ihre Improvisationen aufbauen, bleibt die Kamera ruhig auf Details wie Hände und Kopf konzentriert, die Schnittstellen von Instrument und Körper, an denen der Klang erzeugt wird.“ Schochs ungewöhnliche Film-Doku, die weder ein typischer Konzertmitschnitt noch ein herkömmliches Bandporträt ist, wurde im vergangenen November mit dem „ARTE Dokumentarfilmpreis“ ausgezeichnet. „Wir hören, was wir nicht sehen, und sehen, was wir nicht hören“, so die Begründung der Jury. Am 6. Juni ist „Aber das Wort Hund bellt ja nicht“ im Berliner Kino Arsenal zu sehen – mit Schoch und von Schlippenbach sind vor Ort. Zwei Tage zuvor tritt das Schlippenbach Trio im Berliner Club B-Flat auf. Am 14. Juni wird Schochs Film dann in Köln gezeigt – in der King George Klubbar.

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