Editorial 135

Liebe Leserinnen und Leser,

Nils Wülker (Foto: Dominik Gigler)„Ich glaube an die Kraft der Musik. Musiker haben im letzten Jahrhundert schon ganz andere Krisen überlebt.“ Aufgeben gilt nicht, findet unser Titelheld Nils Wülker und hat aus der Not des Physical Distancing eine Tugend gemacht: Mehr oder weniger in „Splendid Isolation“, so der Titel der Story von Josef Engels (S. 38-41), hat er die Aufnahmen seines mutmachend „GO“ betitelten neuen Albums während des Corona-Lockdowns fertiggestellt. Und dabei hat er auch noch ganz neue Einsatzmöglichkeiten für seine Trompete ausgelotet – Corona als Mutter der Erfindung.

Sebastian Studnitzky (Foto: studnitzky.de)Weiter geht es endlich, wenngleich mit vorerst verringerter Geschwindigkeit, auch mit den Live-Aktivitäten auf allen Ebenen, wie wir mit großer Freude feststellen – von Einzelkonzerten über Tourneen bis zu Festivals. Sogar eine Festival-Neugründung ist zu vermelden: Resonanzen in Saarbrücken – u.a. geleitet von Sebastian Studnitzky, der sein Kuratoren-Gespür schon als Leiter des Berliner XJAZZ Festivals unter Beweis gestellt hat.

Das alles spiegelt sich in unseren Ankündigungen bei Facts & Fakes, den von uns präsentieren Live things und der Rubrik On Tour/Festivals wider, aber auch in einem vermehrten Anzeigenaufkommen, was für uns natürlich essenziell ist. Unsere Club-Serie „Hot Spots“ musste allerdings aufgrund der anhaltenden Einschränkungen für Indoor-Veranstaltungen leider vorübergehend eine Auszeit nehmen.

Marshall AllenEin unermüdlicher Weitermacher ist der 96-jährige Marshall Allen, der mit „seinem“ Sun Ra Arkestra noch immer überaus umtriebig ist und nun ein fulminantes und endlich einmal studiotechnisch exzellent aufgenommenes Album herausgebracht hat – ein quicklebendiger Beweis für die Kraft der Musik (S. 50/51).

Viel Freude mit dieser Ausgabe!

Axel Stinshoff
Chefredakteur Jazz thing & Blue Rhythm

Text
Axel Stinshoff
Foto
Dominik Gigler, studnitzky.de

Veröffentlicht am unter 135, Heft

GESOBAU Jazz&Soul Award 2024