Norbert Stein ist womöglich einer der konsequentesten Jazzmusiker des Landes. Denn der Saxofonist und Komponist aus Köln lässt sich überhaupt nicht von Moden beeindrucken, sondern ordnet seit mehr als vier Jahrzehnten seine Kunst einer Idee des kontrolliert Absurden unter, Pata genannt, mit Augenzwinkern zu Alfred Jarry. Das Album „Planetentocher“ seines Trios klingt dabei fröhlich frei, auf unakademische Weise ungezwungen. Stein, der Pianist Uwe Oberg und der Schlagzeuger Jörg Fischer spielen mit den Strukturen, lassen ihre Ausbrüche mal ineinanderlaufen, mal aufeinanderprallen. Man ahnt die Ahnen der Avantgarde, wird Klängen ausgeliefert und wieder von Motiven eingeholt. „Planetentochter“ ist damit Nummer 27 von Steins Pata-Exkursen in die Expressivität. Und er wirkt, als sei er noch lange nicht am Ende angekommen.
Text
Ralf Dombrowski
Ausgabe
, Jazz thing 161
Veröffentlicht am 22. Dez 2025 um 07:57 Uhr unter Reviews
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